Sie ist in den Niederlanden aufgewachsen, hat in Island als Au-pair-Kraft gearbeitet, in Frankreich studiert und schließlich in Deutschland promoviert: Vera Berthon ist überzeugte Europäerin und Dozentin an der eufom School Deutschland. Am Essener Hochschulzentrum unterrichtet sie im Studiengang European Business & Psychology die Module Differentielle Psychologie sowie Arbeits- und Organisationspsychologie. „Eigentlich komme ich aus der Industrie, war in der Automobilbranche tätig und habe zudem in einem EU-Projekt die Lernfähigkeit älterer Fahrer im Umgang mit Fahrerassistenzsystemen untersucht. Aber die Lehre hat mich immer gereizt. Da an der eufom der Praxisbezug eine große Rolle spielt, ist das eine tolle Kombination und eine wunderbare Aufgabe“, so die 36-Jährige.

Neben ihrer Muttersprache Niederländisch spricht sie fließend Englisch, Französisch und Deutsch. „Gut an der eufom ist, dass es Vorlesungen auf Englisch gibt. Das ist so wichtig heutzutage! Auch die Module, die unsere deutschen eufom Studierenden in Luxemburg absolvieren, sind sehr wertvoll. Denn andere Menschen und Denkweisen kann man am besten im Ausland kennenlernen.“ Als Beispiel führt sie die generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn an: „In Deutschland wehrt man sich seit Jahren dagegen, in anderen Ländern ist die Akzeptanz viel größer.“

Welches Land sie als Wohn- und Arbeitsort favorisiert, kann Vera Berthon nicht sagen. „In allen Ländern gibt es Gutes und weniger Gutes. Ich habe überall, wo ich gelebt habe, viel gelernt.“ Ihr Mann ist Franzose, die beiden Kinder sollen dreisprachig aufwachsen. „Sie lernen von Kindheit an, dass Franzosen anders ticken als Niederländer oder Deutsche.“ Auf die Frage, wann sie sich so richtig als Niederländerin fühlt, antwortet sie lachend: „Immer dann, wenn wir gut im Fußball sind.“