Europatag: Prof. Dr. Sönke Ahrens über die EU-Krise

Sind wir Deutschen schuld, wenn die Briten im Juni für den EU-Austritt stimmen? Wer ist der nächste Wackelkandidat – Österreich oder gar Frankreich? Läutet die Krise das Ende der EU ein? Fragen wie diesen geht FOM-Dozent Prof. Dr. Sönke Ahrens in einem öffentlichen Vortrag am Europatag (Montag, 9. Mai 2016) im FOM-Hochschulzentrum Hamburg nach.

„Dass es so kompliziert ist in der Europäischen Union, liegt daran, dass jeder Mitgliedsstaat macht, was er für richtig hält“, so Prof. Ahrens. „Teilweise geschieht das aus guten Gründen, die in seiner Geschichte begründet sind.“ Das gelte auch und besonders für die Deutschen: „In der Flüchtlingspolitik und beim Atomausstieg denkt in der EU kaum jemand so wie wir.“ Bis heute tun sich die Nationalstaaten schwer damit, gemeinschaftlich zu handeln. Wie spürbar für die EU-Bürger die Folgen eines Austritts von Großbritannien wären, erläutert der FOM-Dozent in seinem Vortrag ebenfalls: „Vieles würde teurer und komplizierter, weil es für die Unternehmen teurer und komplizierter würde.“

Beispiel Markenschutz: „Seit den 1990er-Jahren bietet die Unionsmarke Unternehmen einheitlichen Schutz“, so Ahrens. Trete aber ein Land aus der EU aus, müssten sich die Unternehmen in diesem ihre Marken wieder extra schützen lassen. „Niemand spricht darüber, wie gut wir heute davon leben, dass wir solche Dinge gemeinsam und einheitlich regeln, wie viel günstiger Produkte für die Verbraucher dadurch sind“, betont Ahrens.

Der Vortrag zur EU-Krise und zu den Konsequenzen für die europäische Wirtschaft findet statt im Rahmen des Europatages am Montag, 9. Mai 2016, um 18 Uhr im FOM-Hochschulzentrum an der Schäferkampsallee 16a. Prof. Dr. Sönke Ahrens lehrt an der FOM Hochschule Hamburg Wirtschaftsrecht, insbesondere Geistiges Eigentum und Wettbewerbsrecht.

Zuvor stellt die eufom School for Economics and Management der FOM beim „Open House“ am Europatag Berufsfelder vor, die sich den Absolventinnen und Absolventen ihrer internationalen Studiengänge bieten. Prof. Dr. Christoph Berg, Dekan für Wirtschaftspsychologie, stellt an praktischen Beispielen aus eigenen Projekten vor, welche Aussichten Studierende des Studiengangs „European Business & Psychology“ haben (ab 16.30 Uhr). Anschließend zeigt der Hamburger eufom-Studienleiter Prof. Dr. Matthias Ross die Chancen auf, die sich nach dem Studiengang „European Management“ bieten. Beide Programme werden als Vollzeitstudium angeboten. Interessierte haben anschließend Gelegenheit, mit Studienberatern und Professoren ins Gespräch zu kommen.