Die Hauptstadt als Hörsaal

18 Vorträge, 350 Besucher und jede Menge interessanter Gespräche: Die Lange Nacht derWissenschaften war für FOM, eufom und VWA in Berlin ein voller Erfolg. „Die Rahmenbedingungen waren dank Regenschauer und Gewitter nicht ganz optimal, aber der stilechte rote Teppich im Eingangsbereich hat viele Interessierte ins Studienzentrum in der Bismarckstraße gelockt“, zieht Geschäftsleiterin Prof. Dr. Manuela Zipperling Bilanz. „Auch die Anlehnung des Vortragsprogramms an die inhaltlichen Schwerpunkte unserer Studiengänge kam sehr gut an.“

Ein großes Thema war die Psychologie. Eva Wacker erklärte u.a., wie unsere Gedanken Einfluss nehmen auf unsere Wahrnehmung, unser Handeln und unsere Umwelt. Die Diplom-Psychologin stellte außerdem Ergebnisse aus der Bildungsforschung vor. Ein Beispiel: Der IQ eines Menschen wachse bis zum 17. Lebensjahr stark, bis 25 langsamer und bleibe danach gleich. Allerdings würde der IQ von Kindern, die von ihren Lehrern für schlauer gehalten würden als ihre Mitschüler, auch schneller wachsen.

Mit der Beurteilung von Risiken setzte sich Dr. Katharina Sachse auseinander. Ihre These: Menschen anhand von Statistiken vom Risiko bestimmter Verhaltensweisen oder Ereignisse zu überzeugen, ist oft wenig erfolgreich. Zum einen seien Menschen keine Statistiker, zum anderen würden Laien Risiken auch nicht nur anhand von Daten beurteilen, sondern auch anhand von Merkmalen wie Freiwilligkeit, Bekanntheit und Kontrollierbarkeit.

Alltagstauglich wurde es dann bei Philipp Karch. Unter dem Motto „Ärger war gestern“ erläuterte er, wie man Ärger in etwas Nützliches verwandeln kann, und hatte dazu jede Menge praktische Beispiele dabei. Darunter die Pressekonferenz im Anschluss an ein Bundesligamatch, bei der Fußballer und auch Trainer sich oft nicht unter Kontrolle haben und sich durch ihren offen gezeigten Ärger massiv schaden.

Weitere Schwerpunkte des Abends waren Marketing sowie Wirtschaft und Finanzen. Dabei ging es u.a. um verzerrte Konsumentenurteile bei bestimmten Marken, Psychologie bei der Geldanlage, Crowdfunding als Kapitalbeschaffung für junge Unternehmen sowie den Börsengang.